S-Bahn Rhein-Neckar wird ausgeweitet und komfortabler

Neufahrzeuge bringen zum Fahrplanwechsel mehr Angebot und Komfort im erweiterten Netz

Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 dürfen sich die Fahrgäste im Kraichgau, in Südhessen und zwischen Mannheim, Schwetzingen und Karlsruhe freuen: Denn mit dem Einsatz der Neufahrzeuge vom Typ Mireo (Baureihe 463) auf den S-Bahn-Linien S5/S51, Teilabschnitten der S6 sowie der neuen S9 wird das Bahnfahren hier noch komfortabler und moderner.

„Mit der neuen S-Bahn Rhein-Neckar schreiben wir die Erfolgsgeschichte des SPNV in der Region gemeinsam mit DB Regio fort“, erklärte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann. „Die Fahrgäste dürfen sich künftig mit einer Ausweitung des Angebotes um rund 25 Prozent auf einen dichteren Takt freuen. Mit dem antriebsstarken Triebfahrzeug vom Typ Mireo der Firma Siemens kommt ein modernes und komfortables Fahrzeug der neuesten Generation zum Einsatz. Alle Fahrzeuge verfügen über einen kostenfreien WLAN-Zugang. Fünf Mehrzweckbereiche im Fahrzeug bieten großzügige Stellflächen für Rollstühle, Fahrräder oder Kinderwagen. So sind zukünftig pro Zugeinheit bis zu 26 Fahrradabstellplätze vorgesehen.“

Im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens durch die zuständigen Aufgabenträger – das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, der Zweckverband Schienenpersonen-nahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV Süd) und die Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) für den hessischen Landkreis Bergstraße – wurde die Verkehrsleistung für diese S-Bahn-Linien neu an DB Regio Mitte vergeben. Damit wird das Verkehrs-unternehmen ab 13. Dezember 2020 bis 2034 weiterhin die Verkehrsleistungen mit einem Umfang von rund sechs Millionen Zugkilometern pro Jahr erbringen.

57 neue Mireo-Züge: Mehr Aufenthaltsqualität und Komfort

Die dreiteiligen, 70 Meter langen Züge verfügen über 200 Sitzplätze. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Das Innendesign sorgt für ein großzügiges Raumgefühl mit modernem Komfort und Sicherheit, unter anderem durch große Displays für Fahrgastinformationen, für Fahrgäste kostenfreies WLAN sowie Kameras im Fahrgastraum. Die Fahrgäste profitieren von einer bequemen Sitzlandschaft, Steckdosen, einer leistungsfähigen Klimaanlage und fünf Mehrzweckbereichen mit ausreichend Platz für Kinderwagen, Rollstühle und bis zu 26 Fahrrädern. Die neuen Mireo-Züge der Baureihe 463 sind vom Hersteller Siemens Mobility. 

Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) ist Eigentümer der Fahrzeuge und verpachtet diese für die Dauer des Verkehrsvertrages an DB Regio.

Insgesamt investieren die Aufgabenträger rund 270 Millionen Euro in die neue Fahrzeugflotte, die besonders energiesparend und umweltfreundlich konzipiert ist.

Die neuen Mireo kommen ab 13. Dezember 2020 auf den S-Bahn-Linien S5/S51 Heidelberg–Eppingen/Aglasterhausen sowie der neuen S9 Groß–Rohrheim–Mannheim–Schwetzingen–Karlsruhe zum Einsatz. Auf dem Abschnitt Mannheim–Weinheim–Bensheim der S-Bahn-Linie S6 wird es im ersten Betriebsjahr noch einen Mischverkehr mit den heutigen Fahrzeugen geben. Ab Dezember 2021 werden sie auch auf der gesamten S6 Bensheim–Weinheim–Mannheim–Mainz fahren und damit auch in Rheinland-Pfalz die heutigen Fahrzeuge ablösen. Ab 13. Dezember 2020 gehen 38 Neufahrzeuge in den planmäßigen Einsatz, die übrigen 19 Fahrzeuge folgen 2021.

Angebotsverbesserungen im Netz S-Bahn Rhein-Neckar Los 2

Ab 13. Dezember 2020 verbessert sich das Fahrplanangebot wie folgt:

Mit der neuen S9 Groß Rohrheim–Biblis–Mannheim–Schwetzingen–Karlsruhe werden die bisherigen Regionalbahnleistungen auf diesen Strecken durch die neue S-Bahn-Linie ersetzt. Zudem wird die Linie über Biblis hinaus bis nach Groß Rohrheim erweitert sowie der Takt verbessert: Das Angebot im Abschnitt Groß Rohrheim–Biblis–Mannheim wird ganztägig als täglicher Stundentakt ausgestaltet. Zusätzlich erfolgt das Schließen von bisherigen Taktlücken am Wochenende und am Abend.

Auf dem Abschnitt Mannheim–Graben-Neudorf wird das Angebot auf der Gesamtstrecke als täglicher Halbstundentakt ausgestaltet (heute fahren die halbstündlichen Regionalbahnverdichter nur montags bis freitags und zum Teil nur bis Waghäusel). Ab 22.00 Uhr verkehrt die Linie stündlich.

Auf dem Abschnitt Graben-Neudorf–Karlsruhe werden ein ganztägiger Stundentakt – zum Halbstundentakt in der Hauptverkehrszeit (HVZ) verdichtet – sowie einzelne zusätzliche Leistungen als Schnellverbindung mit weniger Halten zur HVZ angeboten.

Auf der S5 im Abschnitt Heidelberg –Meckesheim–Sinsheim (Elsenz) wird täglich ein Halbstundentakt angeboten (bislang nur Montag bis Freitag). Auf den übrigen Abschnitten gilt ein Stundentakt, der für den Abschnitt Meckesheim–Aglasterhausen (S51) zweitweise auf einen Halbstundentakt erweitert wird.

Die S 6 im Abschnitt Mannheim–Bensheim fährt künftig täglich und durchgehend im Stundentakt, was durch mehr Fahrten im Abendverkehr und das Schließen von Taktlücken abends und am Wochenende erreicht wird. Zusammen mit den parallel verkehrenden Zügen des Main-Neckar-Ried-Express ergibt sich hier ein Halbstundentakt. 

Die neue Station Weinheim-Sulzbach wird in Betrieb genommen und ebenfalls stündlich in das Angebot der S6 aufgenommen.

Fotos der Neufahrzeuge Mireo S-Bahn Rhein-Neckar

Steckbrief Netz 6 b der S-Bahn Rhein-Neckar 

GrafiK Netz 6b: S-Bahn Rhein-Neckar

 

Zitate der Beteiligten

Dr. Fritz Brechtel, Vorsitzender des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV Süd):
„Unsere S-Bahn Rhein-Neckar ist auch in Corona-Zeiten ein sicherer Anker in unserem Angebot, sie ist längst ein Erfolgskonzept. Beiderseits des Rheins bieten wir länderübergreifend attraktiven Nahverkehr in dichter Taktung. Künftig werden im S-Bahn-Werk Ludwigshafen 57 neue Mireo-Triebwagen gewartet. Dies bedeutet für die Kunden ein neuer Fahrzeugtyp mit mehr Komfort und gleichzeitig die Sicherung von krisenfesten Arbeitsplätzen.“

Christian Specht, Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar:
„Abstand halten ist aufgrund von Corona das Gebot der Stunde. Mit den neuen Zügen wird dies kein Problem sein – gleichzeitig kommen wir mit ihnen einander näher. Die S-Bahn Rhein-Neckar verbindet künftig fast zweieinhalb Millionen Menschen. Knapp 25 Jahre lang haben wir daran gearbeitet, dass wir jetzt dort stehen, wo wir sind: bessere Umsteigemöglichkeiten, regelmäßige Fahrten auch in den Abendstunden und am Wochenende und ein Zusammenwachsen der Metropolregion Rhein-Neckar und Rhein-Main. Wenn zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 die neuen Fahrzeuge auf der Strecke Mannheim-Mainz im Einsatz sein werden, sind wir an diesem Ziel angekommen.“

Volker M. Heepen, Geschäftsführer Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg:
„Die Landesanstalt ist inzwischen Eigentümer von über 300 Fahrzeuge. Mit dem Mireo stellen wir den Fahrgästen der Rhein-Neckar Region eines der modernsten Neufahrzeuge zur Verfügung, das es derzeit am Markt gibt. Die Komfortverbesserungen und die Ausrüstung mit WLAN sollen noch mehr Menschen zum Umsteigen auf die S-Bahn bewegen.  Mit der Einführung des konsequenten Halbstundentakts auf den neuen S-Bahn Linien bieten wir den Fahrgästen eine hohe Verfügbarkeit und eine gute Alternative zum PKW.“

Maik Dreser, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Mitte:
„Die Inbetriebnahme neuer Fahrzeuge ist immer eine Herausforderung, die wir für unsere Fahrgäste gerne annehmen. Ich freue mich sehr, dass wir als DB Regio nach erfolgreichem Probebetrieb ab dem 13. Dezember 38 neue Siemens Mireo-Züge im S-Bahnnetz Rhein-Neckar an den Start bringen. Neben einer erhöhten Aufenthaltsqualität mit modernem Komfort und kostenfreiem WLAN in den Zügen verbessert sich vor allem das Fahrplanangebot.“

Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock, Siemens Mobility:
„Wir sind stolz, dass weitere 38 Mireo-Züge von Siemens Mobility pünktlich den Fahrgastbetrieb bei der S-Bahn Rhein Neckar aufnehmen. Damit sind bereits zwei Mireo-Flotten unterwegs. Die neuen, barrierefreien Züge ermöglichen ein verbessertes Fahrerlebnis für die Passagiere, durch erhöhte Sitzplatzkapazität, WLAN an Bord, leistungsfähige Klimaanlagen, Mehrzweckbereiche für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen und umfangreiche Fahrgastassistenz und -informationssysteme.“


Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

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