Bahnhofsmodernisierungsprogramm Baden-Württemberg
Einladend, klimafreundlich und barrierefrei: Das Bahnhofsmodernisierungsprogramm (BMP) in Baden-Württemberg hat klare Vorgaben. In die Bahnhofsinfrastruktur des Landes werden bis zum Jahr 2018/2019 rund 138 Millionen Euro investiert. Die Mittel erbringen der Bund, die Deutsche Bahn AG, das Land Baden-Württemberg und die Kommunen.
Basis des Programms ist eine Rahmenvereinbarung zwischen der Deutschen Bahn und dem Land Baden-Württemberg aus dem Jahr 2009. Die ersten Maßnahmen sind seit 2012 im Bau.
Bei Auswahl, Planung und Realisierung der Baumaßnahmen hat die NVBW eine zentrale Beratungsfunktion. Neben notwendigen betrieblichen Ausbaumaßnahmen und einer optimierten Reisendeninformation steht vor allem auch der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen und Stationen im Fokus. Damit nimmt Baden-Württemberg die Maßgaben des aktuell geltenden Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) aus dem Jahr 2013 vorweg, das eine vollständige Barrierefreiheit im Öffentlichen Personennahverkehr bis 2022 vorsieht.
Barrierefreie Modernisierung
Die NVBW versteht das Prinzip der Barrierefreiheit als Qualitätsgewinn für alle Bus- und Bahnkunden in Baden-Württemberg. Nicht nur ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen profitieren von barrierefreien Bahnsteigen, sondern beispielsweise auch Fahrgäste mit schwerem Gepäck. Im Rahmen des Bahnhofsmodernisierungsprogramms sind deshalb auch die Aufhöhung der Bahnsteige und/oder die stufenfreie Erschließung über Aufzüge und Rampen Bestandteile der Baumaßnahmen. Ebenso gehören die Installation neuer Beleuchtungsanlagen und Bahnsteigausstattungen dazu. Die bestehenden Personenunterführungen werden zur Anbindung neuer Anlagen verlängert. Zur Verbesserung der Reisendeninformation konnten mittlerweile alle Stationen in Baden-Württemberg mit Dynamischen Schriftanzeigern ausgestattet werden. An vier Bahnhöfen wurden zudem Fahrgastinformationsanlagen errichtet.
Aus- und Umbau von Bahnhöfen
21 Knotenbahnhöfe sollen im Rahmen des BMP Baden-Württemberg modernisiert und stufenfrei ausgebaut werden. In einzelnen Knotenbahnhöfen konnten bereits neue Bahnsteiganlagen und/oder Aufzüge in Betrieb genommen werden. Auf einer Strecke ist die Erneuerung von 10, auf einer weiteren Strecke von 2 Nahverkehrsbahnhöfen vorgesehen. An weiteren Nahverkehrsbahnhöfen wurden und werden zur Erhöhung der Betriebsqualität und Pünktlichkeit Infrastrukturanpassungen durchgeführt.
Die Auswahl der Bahnhöfe erfolgte unter Berücksichtigung des Bedarfs und verschiedener Bewertungsfaktoren, zum Beispiel Reisendenzahlen, Knotenfunktion, Anzahl der täglichen Zughalte, Umsteigebeziehungen, fehlende Barrierefreiheit sowie streckenbezogene und betriebliche Aspekte.